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Geschrieben von Allergen am 02.08.2013 um 23:58:

  Atemtherapie

Es gibt zahlreiche Formen der Atemtherapie, die sich weniger in ihrer Zielrichtung, als in ihrer Methodik unterscheiden. So arbeiten einige Methoden mit dem sogenannten "unbewussten Atem" des Klienten, andere mit dem "willentlichen Atem" oder dem "zugelassenen Atem".


Varianten

• Atemarbeit nach Cornelis Veening: Eine auf der Psychologie Carl Gustav Jungs basierende Atemtherapie, die über eine leib-seelische Entwicklung einen Weg von „innen nach außen“ anbietet, damit „der Mensch das werde, was er sein soll“.

• Atemarbeit nach Herta Richter: Sie basiert auf der Vorstellung, dass die Entwicklung des eigenen Atems Verbindungen zum innersten Wesen ermöglichen kann.

• Atem- und Leibtherapie nach Graf Dürckheim: Der Klient wird angeleitet, sich seinen Verhaltensmustern und Ängsten zu stellen, um damit einen Neubeginn zu ermöglichen. Dabei soll der Leib als „beseelter Körper“, der mit der Psyche eine Einheit bildet, erfahrbar gemacht werden.

• Erfahrbarer Atem nach Ilse Middendorf: Es wird mit dem so genannten „zugelassenen Atem“ gearbeitet und mit der Vorstellung, dass zwischen „Atem, Sammlung und Empfindung“ eine gegenseitige Wechselwirkung besteht, die bei gleichzeitiger Balance zwischen „Hingabe und Achtsamkeit“ eine bewusste Entwicklung aller Ebenen (je nach
Hinwendung) des Klienten möglich machen soll.

• Psychotonik - nach Prof. Dr. Volkmar Glaser, bezieht sich auf das Zusammenwirken von Psyche und Tonus (Muskelspannung), welches in besonderer Weise das Atemgeschehen beeinflusst.

• Eutonie nach Gerda Alexander: Die Eutonie (= richtige Spannung) arbeitet mit dem unbewusst verlaufenden Atem des Klienten. Dabei soll ein harmonischer Ausgleich entstehen zwischen Verspannungen (Hypertonie), die gelöst, und Erschlaffungen (Hypotonie), die gespannt werden.

• Holotropes Atmen nach Stanislav Grof: vertieftes Atmen (Hyperventilation) soll Blockaden öffnen und kathartisch wirken. Transpersonale Erfahrungen und eine Verbindung zum „inneren Heiler“ und „höheren Selbst“ sollen möglich werden.

• Integratives Atmen: Der Atem wird als Weg zur Verbindung von Körper, Seele und Geist genutzt. Elemente verschiedener Schulen der Atemtherapie und Atemarbeit werden spezifisch auf die Problemlage und den inneren Entwicklungsstand des Hilfesuchenden angepasst. Auch andere psychotherapeutische Methoden werden mit der Atemerfahrung verknüpft.

• Intuitives Atmen nach Karl Scherer: Eine Atemmethode mit stark meditativem Charakter, die die Elemente der biografisch geprägten Psyche und des Körpers mit spirituellen und transpersonalen Bereichen verbinden soll.

• Mutteratem nach Reshad Feild: Eine Methode, die – basierend auf einem 7-1-7 Rhythmus – es dem Atmenden ermöglichen soll, vollständig in den gegenwärtigen Augenblick und damit in eine erhöhte Aufmerksamkeit und Wachheit zu kommen. Feilds Ansätze basieren auf verschiedenen spirituellen Traditionen, u.a. aus dem alten Ägypten, dem Yoga, der frühchristlichen Esoterik, dem Sufismus und auf den
Vorstellungen der nordamerikanischen Indianer.

• Pranayama gehört als Bestandteil des Yoga zu den ältesten Atemtherapien. Die Ursprünge gehen bis auf die Upanishaden zurück.

• Quantum Light Breath ist an Vipassana angelehnt. Vertieftes Atmen (Hyperventilation) soll Gefühls-Blockaden öffnen und kathartisch wirken. Gleichzeitig wird Gelassenheit geübt.

• Qigong: Das Qigong (qi = Atem, gong = Fertigkeiten erwerben) basiert auf der traditionellen chinesischen Medizin. Ziel ist die Harmonisierung von Atem, Geist und Körper.

• Vokalatmung: Die Vokalatmung oder das Vokalsingen stammt aus indischen Yogaübungen und wurde im Westen weiterentwickelt, um einen natürlichen Bezug zu Atem, Körper und Bewusstsein herzustellen. Es wird in der Psychotherapie verwendet und wird daneben zur Stimmbildung genutzt, da die Stimme „geklärt“ und gekräftigt wird.

• Zen: In der zentralen Übung des Zen, dem Zazen, wird eine bestimmte Art zu Atmen in Verbindung mit einem bestimmten Geisteszustand als Weg zur Erleuchtung gesehen.


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